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Geschichte

Von Böhmen nach Schlesien durch das Tal der Burgen

 

Zahlreiche Sandgruben und Papierfabriken entlang der Zwickauer Mulde ließen Mitte des 19. Jh. den Wunsch nach einem Eisenbahnanschluss aufkommen. Zur Errichtung der Bahnstrecke wurde ein Komitee gegründet. Dessen Leitung übernahm Hr. Pflug, im Jahre 1860 Bürgermeister von Penig. 

 

Die erste durchgehende Bahnstrecke verlief jedoch nicht ausschließlich durch das Muldental. Nachdem die Abschnitte Glauchau - Penig und Großbothen - Rochlitz errichtet waren, wurde von Penig eine Verbindungsbahn über Narsdorf ("über'n Berg") nach Rochlitz gebaut. So erhielt man Anschluss an die Hauptbahn von Neukieritzsch nach Chemnitz.

 

Erst einige Jahre später wurde die baulich aufwendige Trasse entlang der Mulde gebaut. Um Amerika zu besuchen, genügte nun eine Zugfahrt ins Muldental, was dem Örtchen den Namenszusatz "Sachs" bescherte. Auch der Ort, in dem Jahrhunderte vorher der Eigentümer des Klosters im Tausch gegen ein anderes gewechselt hatte, erhielt einen Bahnanschluss ins Land des roten Porphyrs. 

 

Es entstanden weiterhin die Verbindungsbahn nach Waldheim, die Chemnitztalbahn sowie die Verbindung Penig - Altenburg. Nur die ursprünglichen Planungen, die Muldentalbahn als Bestandteil einer durchgehenden Linie Karlsbad - Zwickau - Glauchau - Penig - Rochlitz - Wurzen, weiter über Eilenburg und Berlin nach Stettin einzubinden, verwirklichten sich nicht. 

 

Umfangreiche Güteranlagen entstanden auf den Bahnhöfen, da seinerzeit bis hin zu Ton- und Töpferwaren fast alles auf der Schiene transportiert wurde. Außerdem gewannen der Arbeiterverkehr zu den Industriebetrieben sowie der Ausflugsverkehr an Bedeutung.

 

Dampfbespannte Züge waren bis in die 1980er-Jahre auf den Strecken um Rochlitz alltäglich.

 

Mit den Umbrüchen 1989 brach auch der Verkehr auf der Muldentalbahn und ihrer Zweigstrecken ein. Schlussendlich fuhr am 13.08.2002 der letzte Zug auf dem noch betriebenen Abschnitt Glauchau - Wechselburg. 

Sandzug Esig N DWB

 

 

Das Foto zeigt einen Güterzug von Rochlitz kommend am Einfahrsignal N vom Bahnhof Wechselburg.